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Atlas, Axis und Kiefergelenk

Aktualisiert: 4. Sept. 2023

Im Oktober durfte ich bei Gerhard Dirschls Seminar in der ISSÖ Innsbruck assisierten. Während der 2 Tage beschäftigten wir uns mit den ersten beiden Halswirbeln (Atlas, Axis) und dem Kiefergelenk.


Der Atlas (C1)

Der Atlas ist, wie man im Bild oben erkennt, der erste Halwirbel. Er ist direkt unter dem Hinterkopfrand (Occiput) und trägt den gesamten Kopf. Darum trägt er den Namen des griechischen Titanen "Atlas", der die Last auf seinen Schulter stemmen musste. Der Atlas hat keinen Wirbelkörper und ähnelt einem Ring. Innerhalb dieses Rings verläuft das Rückenmark, das sich mit den Hirnhäuten in der Wirbelsäule fortsetzt. Er hat keinen Dornfortsatz. Zwischen Hinterhauptknochen und Axis (C2) hat der Atlas eine gelenkige Verbindung (atlantooccipital Gelenk, atlantoaxial Gelenk). Das Gelenk zwischen Hinterkopf und Atlas bildet das obere Kopfgelenk. Zwischen Axis und Atlas befindet sich eine Bandscheibe. Zwischen Occiputrand und Atlas befindet sich keine Bandscheibe.

Der Atlas hat eine starke Verbindung zum vegetativen Nervensystem und zum Vagus Nerv. Der Vagus Nerv steuert Anspaunng, Stress (Sympathikus) und Entspannung, Regeneration (Parasympathikus). Eine weitere starke Verbindung (Freundschaft) pflegt der Atlas zum 5.Lendenwirbel (L5). Der Atlas symbolisiert viel Verantwortung zu übernehmen und viel Last (körperlich wie geistig) zu tragen.



Beide Wirbeln (Atlas, Axis) sind für 80 % der Kopfbewegung verantwortlich).


Der Axis (C2)

Der Axis ist der 2.Halswirbel. Das Wort stammt aus dem griechischen und bedeut "Achse". Zusammen mit dem Atlas bildet er die Kopfgelenke und ermöglicht vor allem die Drehung. Der Axis unterscheidet sich durch seine Form von allen anderen Wirbeln. Der Wirbelkörper ist sehr groß und massiv und ein besonderes Merkmal ist der Dorn (Dens Axis), der mit dem Atlas eine starke Verbindung darstellt. Der Dens Axis bildet den fehlenden Wirbelkörper des Atlas. der Axis besitzt einen gegableten Dornfortsatz und hat auf beiden Seiten Querfortsätze. Das Gelenk zwischen Atlas und Axis (atlantoaxial Gelenk) bildet das untere Kopfgelenk. Das Gelenk zwischen Axis und und dem 3.Halswirbel ist ein normales Wirbelgelenk. Der Axis hat eine enge Verbindung (Freundschaft) zum 4.Lendenwirbel (L4).

Der Axis steht für persönliche Ausrichtung und Identität. Er zeigt wie weit Meschen sehen (körperlich nach links und rechts) und geistig zeigt er wo der persönliche Horizont liegt.


Spannungen oder Disharmonien von Atlas und Axis können zu Kopfschmerzen, Sehstörungen, Drehschwindel, Benommenheit, Zahnschmerzen, Kiefergelenkschmerzen, Konzentrationsstörungen, Nackenschmerzen, Beweglichkeitsstärungen und Tinnitus führen.


Testmöglichkeiten:

leichter Druck von oben auf den Kopf. Schmerzempfinden: Bandscheibenvorfall

leichtes Hochziehen des Kopfes: Schmerzempfinden: Muskeln/Sehnen/Bänder


Es gibt 2 Muskeln im Körper, die dirket vom Gehirn gesteuert werden:


- Muskulus Trapezius -Musculus sternocleidomastoideus (grosse Kopfwender)












Alle anderen Muskeln im Körper werden mittels Spiralnerven angesteuert. M. Trapezius und M. Sternocleidomastoideus sind die Hauptmuskeln für die Drehbewegung am Körper.


Übung 1 für eine Aktivierung des M. trapezius:

Den Kopf nach links bis zur ersten Barriere (kein Schmerz) drehen - Position des Kopfes merken. Dananch den Kopf nach rechts drehen und ebenfalls die Position merken.

Verschränken die Arme vorm Körper und lege die Hände leicht auf die Ellbögen des anderen Arm. Nun den Schultergürtel rasch ohne Unterbrechung von einer Seite auf die andere Seite drehen, ohne dabei die Hüften zu bewegen. Die Arme hältst du leicht über der Körpervorderseite (Magenggend). Aktivierung des oberen Trapezmuskels.


Beim 2.Durchgang werdem Arme und Ellbögen auf Brusthöhe angehoben. Nun den Schultergürtel rasch ohne Unterbrechung von einer Seite auf die andere Seite drehen, ohne dabei die Hüften zu bewegen. Aktivierung des mittleren Trapezmuskels.


Beim 3. Durchgang werdem Höhe der Arme und Ellbögen über den Kopf angehoben (so hoch wie möglich). Nun den Schultergürtel rasch ohne Unterbrechung von einer Seite auf die andere Seite drehen, ohne dabei die Hüften zu bewegen. Aktivierung des unteren Trapezmuskels.


Nach der Übung den Kopf nach links und rechts drehen und dabei die Endposition merken. Gibt es einen Unterschied zu vorher?


Übung 2 für eine Aktivierung des M. Sternocleidomastoideus:


Kopf zur rechten Schulterseite legen, rechte Hand am Kopf (etwa auf Höhe der linken Schläfe) ablegen und dadurch die Kopf-Neigung etwas erhöhen. Jetzt ist schon Dehnung und Spannung auf der linken Halsseite spürbar. Ca. 30 Sekunden halten. Man kann die Übung intensivieren, indem der linke Arme nach unten zieht. Das selbe nun auf der anderen Seite. Kopf zur linken Schulterseite legen, linke Hand am Kopf ablegen und die Neigung etwas erhöhen. Dehnung und Spannung auf der rechten Halsseite sind spürbar. Ca. 30 Sekunden halten. Intensivierung der Übung, wenn der rechte Arm nach unten zieht.


Wenn man beide Übungen durchführt, kann es sofort zu einer Entlasstung im Halswirbelbereich (HWS) und Kopfbereich kommen. Mehr Beweglichkeit des Kopfs werden feststellbar.


Nach diesen Übungen entsteht viel Energie in der Körpermitte. Danach abstreifen, abklopfen, gehen, springen, Arme und Beine rotieren,.... CTS (clearing the confusion)


Übung 3: Hand- und Fussgelenke kreisen.


Kiefergelenk

Das Kiefergelenk ist die bewegliche Verbidung zwischen dem Unterkiefer und dem Schädel. Das Gelenk wird aus Teilen der Unterkiefergrube, des Schläfenbeins (Os temporale) und dem Kopf des Unterkiefers (Mandibula) gebildet. Der Gelenkkopf sitzt auf dem Walzenvorsprung (Processus condylaris) des Unterkieferastes (Ramus mandibulae). Die Gelenkhöhle des Kiefergelenks wird durch eine bewegliche Knorpelscheibe, den Diskurs, in einen oberen Gelenkspalt (Gelenkpfanne am Schädel) und einen unteren Gelenkspalt (Gelenkpfanne des Unterkiefer) geteilt. In der oberen Hälfe findet hauptsächlich eine Gleitbewegung, in der Unteren eine Drehbewgung, statt.


Das Unterkiefer steht für sinnlichen Ausdruck und Genuß sowie Befriedigung und Sexualität: saugen, Küssen, essen, singen. Es hat eine starke Verbindung zum Becken.





Die Bewegung des Unterkiefer zum Oberkiefer, die wir für das Zubeißen und das Zermahlen von Nahrung benötigen, wird von 4 Muskelpaaren zusammengefasst.


  1. Musculus Masseter (Kaumuskel, für den Kieferverschluß)

  2. Musculus Temporalis (Schläfenmuskel, für den Kieferverschluß und zurückziehen des Unterkiefer)

  3. Muskulus pterygoideus medialis (innerer Flügelmuskel, für den Kieferverschluß)

  4. Muskulus pterygoideus laterialis (äußere Flügelmuskel, zum öffen des Kiefers, Vorschieben des Unterkiefer, Mahlbewegungen)


Im M. Masseter sind viele Emotionen gespeichert. Oft zeigt sich auch eine Anspannung am Musculus Mentalis. Dort zeigen sich unterdrückte Emotionen (z.B. bei Kindern zittern bei Anspannung am unteren Unterkieferrand).


Idealerweise sollten beim Beißen beide Kieferköpfchen zentral in der Gelenkgrube sitzen, die Gelenke symmetrisch zueinander stehen und die Zahnreihen rechts und links gleichmäßige Kontakte aufweisen. Kleinste Asymmetrien (z.b. nach Zahnbehandlung) können schwerwiegende Folgen haben. Es kann zu Zahnabrieb oder zur Verschiebung des Unterkiefers führen. Dabei geht die Symmetrie der Muskelatur verloren und es kann zum Bruxismus (Zähne knirschen) oder zu einer kraniomandibulären Dysfunktion führen. Abweichungen von 0,01mm werden wahrgenommen, Abweichungen von 0,1mm können Kaustörungen (Bruxismus) verursachen. Nach 14 Tagen ist die Kaumuskelatur so traumatisiert, dass es zu zu Schlafproblemen, Schwindel, Bruxismus, Sehstörungen, Übelkeit führen kann. Dann spricht man von einer Kraniomanibulären Dysfunktion (CMD).





Unter dem Unterkiefer befindet sich das Zungenbein (Hyoideum) das zusätlich zum Kiefer noch mit der Rückseite des Schädels im Bereich des Atlas verbunden ist. Dieser Knochen ist freischwimmend und hat keine direkte Verbindung zu anderen Knochen. Das Zungenbein ist für unser Gleichgewicht und die körperliche Statik verantwortlich. Eine Verschiebung des Unterkiefers bringt unmittelbar eine Verschiebung des Zungenbeins mit sich. Zähne bestimmen die Lage des Unterkiefers, der Unterkiefer bestimmt die Lage des Zugenbeins, das Zugenbein regelt die Körperhaltung.

Somit können durch eine Fehlstellung des Atlas und Kiefergelenks Haltungsschäden z.B. Beckenschiefstand oder ungleiche Schulterhöhen entstehen. Daher ist es unbedingt wichtig bei immerwiederkehrenden Beckenschiefstand, dem Atlas und dem Kiefergelenk Beachtung zu schenken.


Testmöglichkeiten für Kieferfehlstellung:


- Sich vor einen Spiegel stellen. Wenn der Kiefer ideal ausgerichtet ist, dann steht die horizontale Linie der Augen parallel zur Mundlinie. Kinnmitte liegt auf der Mittellinie des Gesichts. Abweichung - Kieferfehlstellung.


-Mundöffnung schief? Sich vor einen Spiegel stellen. Langsam Mund bis zur maximalen Kieferöffung öffnen. Gerade Öffnung- ok. Abweichung nach links oder rechts - Kieferfehlstellung.


-Mundöffung zu klein? Sich vor einen Spiegel stellen. Die Kieferöffnung eines Erwachsen besträgt ca. 38-40mm. (Schneidezähnespitze von Unter-und Oberkiefer). Die Breite von ca. 38mm entspricht in etwa der Breite von Mittel-und Zeigefinger. Passen beide Finger nicht in die Mundöffnung, ist die Mundöfnung eingeschränkt - Kieferfehlstellung.


-Gelenkgeräusche? Lege 2 Finger seitlich in den Bereich des Kiefergelenks (unterhalb der Schläfen, vorm Ohr). Langsam den Mund öffnen, sind dabei sprunghaft Bewegungen spürbar oder Knackgeräsche oder Reibgeräsche hörbar besteht eine asymmetrische Spannung - Kieferfehlstellung.


-Kaumuskeln: sanft die Lippen schließen, tastet leicht im Bereich der Wangen nach deutlichen Verhärtungen mit 2 Fingern ab. Ist das Abtasten schmerzhaft oder ein deutlich abgrenzender harter Muskel spürbar - Kieferfehlstellung.


-Schläfenmuskel: sanft die Lippen schließen, taste leicht den Bereich der Schläfen nach deutlichen Verhärtungen mit 2 Fingern ab. Ist das Abtasten schmerzhaft oder ein deutlich abgrenzender harter Muskel spürbar - Kieferfehlstellung.


-hinterer Kieferwinkel: sanft die Lippen schließen, taste leicht im Bereich hinter und unter dem Kieferwinkel nach deutlichen Verhärtungen mit 2 Fingern ab. Ist das Abtasten schmerzhaft oder ein deutlich abgrenzender harter Muskel spürbar - Kieferfehlstellung.

Achtung: Bei Erkältung kann dieser Bereich durch verdickte Lymphknoten schmerzhaft sein.






Über mich:

Michael Mayrhuber, dipl. Shiatsu Pratiker in Innsbruck, habe meine Shiatsu Ausbildung beim ISSÖ - Internationale Shiatsu Schule Österreich abgeschlossen, biete Shiatsu im Centrum am Inn und an der ISSÖ in Innsbruck an. Neben einer Shiatsu Massage in Innsbruck biete ich noch Cranio Sacral, Schröpfen, Moxen, Do-In und Hundeshiatsu an. Tel.:+436508103314 Web: shiatsu-mima.at Mail: shiatsu-mima@gmx.at



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